Palmsonntag mit zwei Eseln

April 9, 2017 — No comments

An einem wunderbar warmen, frühlingshaften Sonntag Morgen im April, eine Woche vor Ostern, hielt die reformierte Gemeinschaft Zürich den Palmsonntag Familiengottesdienst.

Die schlichte Kirche war hell und freundlich dekoriert mit frischen Frühlingsblumen, und die Bänke waren gut besetzt mit Familien und Kindern.

Das Bemerkenswerte war, dass im Chorraum neben dem Pfarrer, etwas rechts zur Seite – geduldig zwei Esel standen. Ein weisser und ein brauner. Sei wurden an einer Leine gehalten von ihrer Betreuerin, und diese hatte vorerst keinerlei Schwierigkeiten mit ihnen.

Palmsonntag mit zwei Eseln

Die zwei Esel – welche uns vom Herrn Pfarrer als Julius und Rosalinde vorgestellt wurden – frassen Heu komplett ungeniert und unentwegt aus einer Krippe, die vor ihnen stand. Zur Erheiterung aller Anwesenden musste die Krippe einige Male frisch aufgefüllt werden. Es war dabei, als ob uns allen derselbe Gedanke durch den Kopf ging: wann denn sind die zwei Langohren zuletzt gefüttert worden?

Der Herr Pfarrer warnte uns zudem, dass – falls wir ein ‘Gschmäckli’ riechen sollten – dieses wahrscheinlich nicht vom Nachbarn auf der Bank zur Seite, sondern von zuvorderst kommen könnte. So sei es in vergangen Jahren schon geschehen, und gehöre halt auch dazu, wenn man Esel in die Kirche einlade.

PalmsonntagWährend der kurzen Darstellung der Kinder jedoch unterbrachen Julius und Rosalinde ihr Futtern. Sie beobachteten die Darbietung ausserordentlich interessiert, um sich dann nach deren Beendigung jedoch unverdrossen wieder dem Trog zuzuwenden.

Julius, der bereits zum 15. Mal am Palmsonntag Gottesdienst teilnahm, und seine braune Freundin Rosalinde, die zum sechsten Mal mit dabei ist, waren sich offensichtlich völlig unbewusst, dass sie die “Stars” des Tages waren. Doch irgendwie muss ihnen die Aufmerksamkeit doch gefallen haben (oder vielleicht waren sie noch nicht fertig mit futtern.)

Als es nämlich Zeit war, den Chor zu verlassen und den Kindern einen kleine Ritt hinter der Kirche zu geben, brauchte es ordentlich extra Verstärkung, um die zwei Grautiere aus der Kirche zu bewegen. Zu dem Zeitpunkt lachte und fieberte die gesamte Kirchgemeinde mit, inklusive den Kindern und dem Herrn Pfarrer.

Palmsonntag mit zwei Eseln

Warum waren die zwei Esel denn in der Kirche?

Wir lernten, dass am Palmsonntag Christus’ Einritt auf einem Esel in die Stadt Jerusalem gedacht wird. Palmwedel werden oft als Symbol für Frieden verwendet und auch der Esel stellt symbolisch eine Ankunft in Frieden und Demut dar.

Julius und Rosalinde waren definitiv friedlich, jedoch statt demütig würde die Bezeichnung ‘eigenwillig’ wahrscheinlich besser zutreffen.

Doch Ende gut, Alles gut. Die zwei Esel wurden aus der Kirche raus- und für den Kinderritt an-geschubst, jedermann, -frau und Kind erhielt neben einem Palmwedel ein Schoggi Eili oder zwei, und das Gespräch in- und ausserhalb der Kirche drehte sich um Esel.

Ein rundum friedlicher und gemeinschaftlicher Palmsonntag!

Palmsonntag mit zwei Eseln

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